Im Kirschenparadies Neidlingen am Fuß der Schwäbischen Alb

 

Nach der langen Schwarzwald-Tour vor vier Wochen brachen wir am 5. Juli 2019 zu neunt auf zu einer nur 10 Kilometer langen Genießertour ins Neidlinger Tal unterhalb der Burgruine Reußenstein am Fuße der Alb. Dafür durften wir dieses Mal länger mit dem Zug fahren, hin und her je zweieinhalb Stunden. Und dabei begann es gar nicht so gut: Unser IC aus Richtung Konstanz hatte morgens um kurz nach 8 Uhr schon eine Verspätung von 13 Minuten, sodass wir weder in Herrenberg, Böblingen oder Stuttgart noch die S1 nach Kirchheim/Teck erreichten. Aber in Plochingen hatten wir sie dann dank eines schnellen RE doch noch eingefangen, sodass die Tour ihren geplanten Verlauf nehmen konnte. Ab Kirchheim waren es dann noch zwei Busfahrten, zuerst nach Weilheim und schließlich zum Ziel Neidlingen, das wir pünktlich um halb elf erreichten. Zufällig trafen wir dort auf eine sehr nette gebürtige, rüstige Nebringerin, mittlerweile 90 jährig, die vor vielen Jahren nach Neidlingen „einheiratete“. Nach Ende unserer Wanderung wurde sie von einer kleinen Abordnung von uns besucht. Es wurden bei ihr zuhause viele schöne Erinnerungen ausgetauscht und wir erhielten von ihr herrliche große Kirschen als „Wegzehrung“.

Bei schönstem Sommerwetter führte uns die Strecke zuerst zum Neidlinger Wasserfall, nur noch ein kleines Rinnsal nach der langen Trockenperiode. Aus dem kühlen Wald heraus wanderten wir durch die riesigen Streuobstbestände. Lt. Gemeindeangabe befinden sich dort über 20.000 Kirschenbäume. Natürlich schauten wir diese nicht nur an, sondern probierten auch die eine oder andere Kirsche am Wegesrand. Immer im Angesicht des mächtigen Reußensteins umrundeten wir den Talschluss und kehrten am Ende in die „Alten Kass“ in der Neidlinger Ortsmitte ein, einem stilvollen Cafe und Restaurant, das der Besitzer in den ehemaligen Räumen der Sparda eingerichtet hat. Die Rückfahrt verließ gottseidank problemlos, so dass wir alle noch rechtzeitig in Nebringen eintrafen, um die Vorstellung der Bürgermeisterkandidaten in der Hermann-Wolf-Halle verfolgen zu können.

 

 

 

 

Ulrich Fallscheer