Im Heckengäu von Maichingen nach Weil der Stadt

 

Zeigt sich das Wetter am Freitag, 28. Februar 2020, so schlecht wie in den ganzen Tagen zu vor? Am Donnerstag hatte es sogar das erste Mal in diesem Winter geschneit. Und wir hatten wieder einmal so richtig Glück. Der Wetterbericht kündigte keine Niederschläge an und die Sonne blinzelte sogar durch die Wolken. Und so waren wir eine Gruppe von 19 Wanderbegeisterten, die das miese Wetter so richtig satt hatte und einfach mal wieder raus wollte.

Das Heckengäu hinter Sindelfingen war unser Ziel. Wir erreichten es schon nach einer halbstündigen Fahrt mit dem Zug. In Maichingen stiegen wir um ¾10 Uhr aus und machten uns gleich quer durch den schönen Ort auf den Weg, nicht ohne beim Bäcker Frank in der Ortsmitte „die besten Brezeln im Ländle“, wie er selbst schreibt, mitzunehmen.

Die ließen wir uns nach einer halben Stunde beim Naturdenkmal „Hoher Baum“, einer 400jährigen, 22 m hohen Winterlinde mit einem Stammumfang von fünf Metern gut schmecken. Gleich ging es weiter über ausgedehnte verschneite Acker- und Wiesenflächen, teilweise begleitet von einem heftigen Wind, aber immer gut von der Sonne beschienen. Doch es waren nicht nur die Acker- und Wiesenflächen verschneit, sondern auch die Wanderwege waren noch mit heimtückischen Schnee- und Eisplatten bedeckt. Aber wir schafften es ohne Sturz gut bis zum Ihinger Hof, der Versuchsstation der Agrarwissenschaften der Universität Hohenheim, wo wir eine kleine Pause einlegten.

Das nächste Ziel war der „Predigtplatz“ hoch über Weil der Stadt, ein mystischer Ort mit mächtigen alten Linden, die vor 200 Jahren nach gewonnenen Kriegen gepflanzt wurden. Ein großes Holzkreuz gibt dem Platz ein ganz besonderes Gepräge.

Damit hatten wir das meiste geschafft und es ging nur noch zwei Kilometer abwärts nach Weil der Stadt hinein, wo wir im „Baum“, einer urigen Wirtschaft, schon erwartet wurden. Die gute schwäbische Küche versorgte uns mit großen Portionen, angefangen von Sauren Kutteln über Kässpätzle und Bratwürsten bis zum SchniPoSa. Und der humorvolle Ober meinte es mit Klaus und Oswald besonders gut und „spendierte“ ihnen aus Versehen eine Bierdusche.

Die Stimmung war demzufolge sehr gut, die Zeit ging schnell vorüber und so machten wir uns bald auf zum Bahnhof, von wo aus wir unsere Heimat nach 50minütiger Fahrt gegen 16.30 Uhr wieder wohlbehalten erreichten.

Die Streckenlänge der gemütlichen Wandertour betrug 13 Kilometer.

 

 

 

Ulrich Fallscheer