7-Berge-Weg Nagold


Weil die letzte Wanderung vom 25. September auf die Limburg schon lange her war, schoben wir mit dem Freitag, 16. Oktober 2020, eine weitere Wanderung außerhalb der Reihe ein. Es sollte für die Unentwegten eine ganz besondere, ja sogar eine ganz besonders lange Tour werden, nämlich der fast 22 km lange 7-Berge-Weg rund um Nagold.
So trafen sich an dem grau-verhangenen, unfreundlichen Freitagmorgen um 9 Uhr am Bahnhof sechs Wanderer, die sich auch unter diesen Umständen auf sechs Stunden in frischer Waldluft einließen. Wir fuhren mit dem Bus nach Nagold und nach einer halben Stunden ging es auf dem Kleb los, steil bergauf zu unserem ersten Ziel, dem Schlossberg. Trotz dem dunklen Himmel war der Rundblick runter auf Nagold und auf unsere später anzusteuernden Berge rundherum ein Erlebnis. Gestärkt durch ein Brezelfrühstück ging es weiter ins Tal und gegenüber auf dem langen Jägersteig hinauf zum Killberg. Beeindruckend – an der Bergkante hatten wir eine Schallgrenze überschritten und es war nur noch Stille. Berg Nr. 3 war dann der Lemberg, auf dem wir eine Vesperpause machten. Es fiel uns auf, dass die Wege allesamt sehr gepflegt und abwechslungsreich waren. Vor einigen Jahren war die Tour durch den Deutschen Wanderverband als „Qualitätsweg“ zertifiziert worden.
Ein langer Abstieg hinunter nach Iselshausen schloss sich an. Jenseits des Bahngleises schnauften wir den steilen Pfad hinauf Richtung Ziegel- und Steinberg. Diesen Pfad mussten in den letzten beiden Jahrhunderten viele Arbeiter/innen der Calwer Deckenfabrik, die unten im Tal liegt, auf dem Weg zu ihren Gäudörfern zweimal am Tag zurücklegen. Eine stolze Leistung!
Berg Nr. 5, der Wolfsberg, eher ein Hochplateau, war dann die nächste Station. Eine riesige Gewerbeansiedlung hat sich hier seit den 70er-Jahren breit gemacht. Dann ging’s auch schon wieder ins Tal hinunter. Wir querten die vom Gäu herunterführende Straße bei der Waldlust und nahmen unseren letzten Anstieg zum Galgenberg in Angriff. Denn so langsam mehrten sich die Zipperlein, 22 km sind einfach keine Kleinigkeit mehr für uns. Deshalb war für uns klar, den 7. Berg, den Eisberg, weg zu lassen, um die Tour abzukürzen. Wir wanderten die steile Eisbergsteige hinab, statt außen herum zu laufen und trafen schließlich ziemlich müde, aber bester Laune im „Bahnhöfle“ ein, wo wir uns nach 18 km wahrlich ein herzhaftes Essen verdient hatten.
Wir waren froh, dass uns der Regen verschonte und dass trotz der zunehmenden Corona-Fallzahlen diese Wanderung überhaupt noch möglich wurde. Mal sehen, wie’s weitergeht. Einig waren wir uns, dass wir angesichts der Pandemie künftig lieber in die nähere Umgebung gehen und keine langen Anfahrten auf uns nehmen. Wenn wir dies dann überhaupt noch dürfen…..


Ulrich Fallscheer