Ein heißer Tag im Oberen Gäu

 

„Von der Stirne heiß, rinnen muss der Schweiss…“ Getreu dieser Ansage in Schillers Glocke machten wir uns am Freitag, 30. Juli 2021 um 10 Uhr auf zur großen Sommer-Wandertour durch Wälder und Fluren des Oberen Gäus. Wir entschieden uns für die nähere Umgebung, um uns in Corona-Zeiten keiner unnötigen Ansteckungsgefahr bei womöglich stundenlangem Fahren in den öffentlichen Verkehrsmitteln auszusetzen.

Wir trafen uns am alten Feuerwehrgerätehaus Nebringen und machten schon einige Hausecken weiter bei Doris und Ulrich unsere erste Rast. So gestärkt ging es am Rohbau des neuen Edeka vorbei zum Öschelbronner Schafhaus und weiter in den Tiefen Schleif, einem romantischen Tal, zum „Dreiländereck“, wo die Markungen von Öschelbronn, Unterjettingen und Mötzingen aufeinanderstoßen. Genau auf dem Grenzpunkt steht eine Ruhebank. Wenn man da drauf sitzt, befindet sich das Hinterteil in Unterjettingen, aber die Füße stehen auf Öschelbronner Grund. Weiter ging’s durch immer dichteren Wald und zuletzt nur noch auf schmalem Pfad durch viele Brennnesseln zum Pommerlesloch, einer 51 m tiefen Höhle im Muschelkalk. Ulrich zitierte aus einer Schrift die Geschichte der Höhle. Den Namen habe sie wohl vom Lieblingshund eines Edelmannes, der um 1750 herum bei einer Jagd hier hineingestürzt sein soll. Im Lauf der Jahre wurde die Höhe wiederholt Schauplatz von Unfällen. Abgesehen vom „Pommerle“ hätten hier mindestens zwei Menschen den Tod gefunden. Zuletzt stürzte in den 60er Jahren ein älterer Mann hinein, der erst nach drei Tagen gerettet werden konnte. Jetzt ist die Höhle mit einer Schutzabdeckung versehen.

Bald darauf kamen wir dann nach zehn zurückgelegten Kilometern in der Pizzeria Löwen in Mötzingen an, wo wir gut, schnell und witzig bedient wurden.

Gegen 14.30 Uhr machten wir uns dann auf den Weg ins fünf Kilometer entfernte Bondorf, vorbei an vielen großen Getreide- und Gemüsefeldern, am Golfplatz und durch den kühlen Wald, der uns in dieser großen Hitze sehr gut tat. Unterwegs mussten wir öfters mit Schrecken feststellen, welch‘ große Schäden das kürzliche Unwetter hauptsächlich am Raps verursacht hat.

Es ging dann kurz noch durch Bondorf auf den Bahnhof, wo wir pünktlich den Zug um 16.45 Uhr in Richtung Heimat erreicht haben. Für die 17 Wandersleute war es ein sehr schöner, aber auch anstrengender Tag.

 

 

 

Ulrich Fallscheer