Ins Viertelesreich vor den Toren Stuttgarts am 26.11.2021

Und nochmals geht’s Richtung Neckar und Remstal. Dies ist allein dem Umstand geschuldet, dass wir ja mal wieder einem typischen Weinbesen einen Besuch abstatten wollen. Diesen finden wir in Schnait, einem Ortsteil von Weinstadt. Es handelt sich um die Besenwirtschaft des alteingesessenen Weinguts Kiesel . Wir starten auf dem Jägerhaus hoch über Esslingen zu einer rd. 10 km langen Streckenwanderung quer durch den Schurwald, es geht über Berg und Tal, einige steile Erdwege (Pfade) hat es dabei. Sollte uns das Wetter nicht wohl gesonnen oder der Untergrund nass sein, wandern wir drum herum, was allerdings eine zwei Kilometer längere Wegstrecke bedeutet. Aber das entscheiden wir dann vor Ort. Auf jeden Fall gilt: Bitte gutes Schuhwerk mitnehmen! Das Highlight unterwegs sind tolle Skulpturen. 48 Werke aus Bronze und Stein der Künstlerfamilie Nuss säumen den Skulpturenpfad durch die Strümpfelbacher Weinberge und vermitteln ungewöhnliche Einblicke ins künstlerische Werk von Prof. Fritz Nuss (1907-1999) und seinem Sohn Prof. Karl Ulrich Nuss (geb. 1943). Auch wenn die Weinberge Ende November wohl kahl sein werden, lohnen die Figuren auf jeden Fall den letzten Gang durch die Rebfluren in diesem Jahr, wobei wir den Pfad nicht ganz, sondern nur bis in die Höhenlagen Strümpfelbachs begleiten, weil wir auf der anderen Seite dann nach Schnait absteigen, wo wir bald darauf im einfachen, aber gemütlichen Besen eintreffen werden. Abfahrt am Bahnhof Gäufelden mit dem Regionalexpress um 9.06 Uhr.

 

 

Wanderbericht

Ein Besen-Besuch sollte es schon noch sein in diesem Jahr. Deshalb machten wir 15 Wandersleute uns um 9 Uhr auf zur Fahrt zum Esslinger Jägerhaus direkt am Rande des Schurwalds. Das Wetter war wie angesagt grau und regnerisch, aber wir hatten Glück. Ein paar Schneeflöckchen sahen wir, aber vom Regen blieben wir den ganzen Tag verschont. So konnten wir nach unserem Sektfrühstück am Jägerhaus gleich in den Schurwald eintauchen. Schmale Fußpfade waren angesagt, hinunter zum Stettener Bächle und auf der anderen Seite hinauf nach Lobenrot. Es dauerte nicht lange, bis Strümpfelbach im Tal drunten zu uns herauf grüßte. Wir durchstreiften dieses herrliche kleine Fachwerkdorf mit seinen bekannten Skulpturen des dort wohnhaften Künstlers Prof. Karl-Ulrich Nuss. Der Skulpturenpfad die Weinberge hinauf war ein Erlebnis, manchmal konnten wir sogar noch zuckersüße Trauben kosten. Ohne Pause erklommen wir den Bergkamm und tauchten dann auf der anderen Seite bergabwärts wieder in den winterlichen Wald ein. Nach dreieinhalb Stunden schafften wir die knapp elf Kilometer lange Tour mit dem Einzug in den schönen Besen der Familie Kiesel in Schnait, wo wir uns nach der Corona-Kontrolle am großen Weinangebot und deftiger Kost gütlich taten. Der Bus brachte uns zum Bahnhof nach Waiblingen und von dort ging es dann zügig mit dem Regionalexpress in heimatliche Gefilde, wo wir kurz vor 19 Uhr glücklich, aber auch müde eintrafen.

 

Ulrich Fallscheer

Gemütlichkeit und Abschluss im Weinbesen Kiesel